Begegnung mit Peter Stamm   

Montag, den 25. März 2002, 19.30 Uhr

im Literarischen Treffpunkt der K.U. Brussel

(Vrijheidslaan 17, 1081 Brussel)

mit Unterstützung von Pro Helvetia

© Matthieu Bourgois, 2000


Peter Stamm wurde 1963 im thurgauischen Weinfelden geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre studierte er einige Semester Anglistik, Psychologie, Psychopathologie und Informatik. Nach längeren Aufenthalten in Paris, New York, Skandinavien und London lebt er heute in Zürich und Winterthur. In den neunziger Jahren arbeitete der Autor vor allem als Werbetexter und Journalist. Zunächst entstanden zahlreiche Hörspiele, bald darauf auch Kurzprosa und ein erster Roman. Der Roman Agnes erschien 1998, der Erzählband Blitzeis 1999 und Ungefähre Landschaft, ein zweiter Roman, im Jahre 2001, alle im Arche Verlag.

Der Roman Agnes beginnt mit den Worten: "Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie getötet. Nichts ist mir von ihr geblieben als diese Geschichte". Der Ich-Erzähler, ein Schweizer Sachbuchautor, hat im Lesesaal der Public Library in Chicago eine junge Physikstudentin kennengelernt, die ihn auffordert, eine Geschichte über sie zu schreiben, damit sie weiss, was er von ihr hält. Nach neun Monaten ist Agnes, einen verunsicherten Erzähler zurücklassend, am Ende nicht spurlos verschwunden. Agnes gibt es auch als Hörspiel und als Drehbuch (ZDF-online-Geschichte, Novel in Progress 4), und der vielgelobte Debüt-Roman erscheint im Mai auch in niederländischer Übersetzung (Ria van Hengel, Uitgeverij De Geus).

Die Wurzeln für einige Geschichten aus Blitzeis liegen nach Peter Stamms eigener Auskunft in seinem New York-Aufenthalt Ende 1992. Was mir diesen Autor so sympathisch macht: seine lakonische Sprache für die Komplexität der Welt, seine "Haltung des Staunens und Nichtverstehens [...] dieses Unvermögen, die Welt zu erfassen."

In Ungefähre Landschaft gibt es den Satz: "Sein Leben war ein Strich durch die ungefähre Landschaft ihres Lebens." Wer wissen will, wie das gemeint ist, soll unbedingt zur Lesung kommen. Der Roman spielt im kühlen Norden Norwegens. Auf dem Weg nach Paris, auf einer "Hochzeitsreise" der besonderen Art (so der Arbeitstitel des Projekts), wird in einem Gespräch auch Brüssel gestreift.

Nutzen Sie die Gelegenheit, in Zeiten von Swissair und Lili Nabholz-Haidegger diesen ausgezeichneten Autor aus der Schweiz kennenzulernen! Anmeldung & Auskunft: daniel.devin@kubrussel.ac.be; Tel. KU Brussel: 02 412 42 11, Fax 02 412 42 00.

Daniel De Vin